Fördergeld aus Hannover für gemeinsames Projekt von PKV und OOWV
Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu aufbereitetem Abwasser für die industrielle Nutzung: Nach erfolgreicher Pilotphase bekommt das Projekt Water ReUse von PKV und Wasserverband OOWV 500.000 Euro Fördergeld.
Gute Nachrichten aus dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz: Zu den 37 berücksichtigten Vorhaben im Rahmen der Förderrichtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“ zählt auch „Water ReUse“. Das Projekt, das gemeinsam von der Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV) und dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) pilotiert und geplant wurde, erhält eine Zuwendung in Höhe von 500.000 Euro. OOWV und PKV treiben jetzt die nächsten Schritte zur Projektplanung und Genehmigung voran.
PKV-Geschäftsführer Ulrich Lange verweist auf den „guten Erfolg“ des Pilotversuchs auf der Kläranlage Varel. Er erhofft sich von der Fördermittelzusage eine Signalwirkung. „Wir hoffen, dass dieser branchenübergreifende Ansatz zur Ressourcenschonung von nicht nur Wasser, sondern auch Roh- und Wertstoffen sowie Energie und Wärme immer mehr Schule macht. Es stecken noch viele zu hebende Synergien in den branchen- und firmenstandortübergreifenden Kreisläufen, wenn sie nicht nur einzeln, sondern gemeinsam angegangen werden.“
Kerstin Krömer, Projektverantwortliche auf Seiten des OOWV, sieht in der Fördermittel-Zusage weiteren Rückenwind für Konzepte der Wasserwiederverwendung. Gereinigtes Abwasser fand nach ihren Worten als Ressource in Deutschland viele Jahre kaum Beachtung. Das ändere sich aktuell grundlegend. „Durch den erhöhten Bedarf an Wasser im Rahmen der steigenden Wasserstoffproduktion wird sich diese Entwicklung nochmals verstärken“, sagt die Expertin.
In einer Mitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz wird die Zusammenarbeit von PKV und OOWV „als Beispiel für die strategische Neuausrichtung des Wassermanagements und der Erstellung von lokalen und regionalen Konzepten“ bezeichnet. Nach Aussage von Umweltminister Christian Meyer zeige es, „wie die Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft aussehen kann“.
Nach der Förderzusage bereiten jetzt sowohl die PKV als auch der OOWV in ihren Gremien entsprechende Projektanträge vor. Bei grünem Licht auf beiden Seiten könnte die Realisierung einer großtechnischen Anlage schon im kommenden Jahr starten. Bis zu 975.000 Kubikmeter können nach Fertigstellung von der Kläranlage Varel zum rund zwei Kilometer entfernten Werk fließen.
Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz unterstützt im Rahmen der Förderrichtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“ Vorhaben, die Wasserwirtschaft an die Auswirkungen der Klimakrise anzupassen und dabei ein integriertes und nachhaltiges Wassermengenmanagement zu verankern, mit 8,2 Millionen Euro. Bei der ersten von insgesamt drei Antragsrunden erhielten jetzt 37 der eingereichten 52 Projekte eine Zusage zur Förderung.